Auch ohne Küken gehen die Revierstreitigkeiten am Schlegeler Teich weiter
Ich erhoffte es so sehr: wenigstens ein klitzekleines Schwanen-Happyend. Immerhin war ja Schwänin Julia zu ihren letzten beiden Küken zurückgekehrt. Allerdings hielt das “Familienleben” nur drei Tage an. Dann waren die Kleinen wieder allein. Einige Tage blieb ich dem Teich fern. Simste statt dessen eine Teichfreundin an. Die bestätigte die Ahnung. In der zweiten Nacht allein sind die letzten beide Schwanenküken verschwunden.

Für einige Tage blieb der untere Teich schwanenfrei. Lediglich die Nilgänse beäugten im Doppel wachsam die Umgebung. Sie hüten bis heute ihre vier Küken. Ich glaube, diese intelligenten und sehr dominanten Einwanderer erkennen inzwischen sogar, welcher der vielen teichumrundenden Hunde wirklich Gänse haschen wollen würde. Während ihrer Brutzeit haben sie alle kleineren Wasservögel vom Teich vertrieben. Aber mit den Schwänen – auch den elternlosen Küken – schien eine Art Nichtangriffspakt zu existieren.

In früheren Jahren kam es an diesem Teich auch schon vor, dass Schwaneneltern im Herbst einen ihrer Jungvögel plötzlich – und für uns Menschen unverständlich – verstoßen haben. Aber so was wie jetzt? Das gleich mehrere Elternpaare ihre Küken verlassen? Was passiert da dort wohl? Wo doch nach drei Dürrejahren endlich beide Teiche wieder Wasser bis zur Oberkante haben. Am oberen Teich gründelt neben dem seit vielen Wochen einsamen Schwan aber nun ein zweiter. Ein neues Pärchen oder eine gleichgeschlechtliche Notgemeinschaft? Ich weiß es nicht. Aber die Spekulation vom bösen Wolf oder Fuchs, der die Schwaneneltern davon scheucht? Die scheint mir angesichts des prächtigen Gedeihens der Nilgansküken auch nicht stimmig.