Unsere Glückskatze Kismet – sie ist jetzt weit hinter dem Horizont
Natürlich kullert mir heute doch ein Tränchen auf die Tastatur. Aber nur ein Klitzekleines. Denn diese dreifarbige Mieze – sie hat ein sehr langes und ein wirklich schönes Leben bei uns gelebt. Sie musste nie zu neuen Leuten umziehen, nie ihr Revier verteidigen. Sie durfte immer “außer Haus” und ging zeitweise sogar mit mehreren Hunde auf deren abendliche Gassirunden. Und als sie alt und älter wurde, konnte sie sich darauf verlassen, dass “ihre” Hunde das Grundstück frei von der Konkurrenz hielten.

Beachtliche 21 Jahre hat die Miez geschafft. 21 Jahre hat sie mich und nacheinander vier Hunde im Dorf und in unserem Leben als große Hundefreundin begleitet. Und zuletzt ging es ihr, wie eben uns alten Menschen auch. Man hört nix mehr. Die Knochen werden steif. Das Aufstehen und/oder das Niederlegen schmerzt, Die Blase drückt, oder man hat vergessen, wo das Klo ist. Mein unterer Hausflur war schon das letzte Jahr Futterplatz, Bett und schnell erreichbares Klo für die 100-Jährige.

Heute 9 Uhr habe ich die Katze noch ein letztes Mal zum Tierarzt gefahren. Sie hatte schon Schmerzen. Ich habe bemüht ganz locker flockig getan. Denn das muss man als Tierbesitzer beim letzten Gang drauf haben. Damit nicht zu den Schmerzen für das Tier noch die Ängste kommen, weil Frauchen Rotz und Wasser heult. Liebe Tierverabschieder: heult bitte erst hinterher!!! Bleibt in den letzten Momenten stark und streichelnd dabei.
Und liebe Tierärztin, danke dafür, dass Sie an einem praxisfreien Tag die Erlösung vollzogen.